Asiatische Tigermücke erkennen und richtig handeln

Wenn Güter aus dem Ausland über weite Strecken transportiert werden oder wenn Reisende von ihren exotischen Destinationen zurückkehren, befinden sich manchmal blinde Passagiere im Gepäck. Auf diese Weise wanderte auch die asiatische Tigermücke von ihrer Heimat Südostasien in die Schweiz aus. Die invasive Art unterscheidet sich durch einige Merkmale von heimischen Mückenarten. Wie gefährlich diese Insekten sind, was man gegen sie tun kann und wie man eine Tigermücke erkennen kann, klären wir in diesem Beitrag.

Tigermücke erkennen anhand eindeutiger Merkmale

Im Unterschied zu den meisten heimischen Stechmückenarten sind Tigermücken auch Tagaktiv. Sie sind eher in Städtischen Gebieten zuhause. Ihre Erscheinung passt äusserst gut zum Namen, denn sie weist eine kontrastreiche schwarz-weiss Färbung am ganzen Körper auf. Dieser ist nur 0,5 – 1 cm gross. Weitere Merkmale sind:

  • von den Augen bis über den Rücken verläuft eine weisse Linie
  • alle Beine weisen stellenweise weisse Färbungen auf
  • die Enden der Hinterbeine sind weiss gefärbt
  • die Spitzen der Taster am Kopf sind weiss gefärbt
  • sie heben ihre Hinterbeine beim Stich

Ebenfalls erkennen kann man die Tigermücke an ihrer penetranten Art. Deshalb empfinden viele Menschen sie als lästig.

Asiatische Tigermücke erkennen
Die asiatische Tigermücke ist eine invasive Art in der Schweiz. (Foto: pexels / pixabay)

Übertragung von Krankheiten durch die Tigermücke

Dass die Tigermücke zahlreiche tropische Krankheiten übertragen kann, ist nachgewiesen. Doch dafür müssen sich die Tierchen zuerst selbst an einem Wirt infizieren. Das könnte zum Beispiel eine Person sein, die sich auf einer Reise mit Chikungunya-Fieber, Dengue-Fieber oder Zika Viruserkrankungen angesteckt hat. Da dieses Risiko enorm klein ist, gab es bisher keine Ansteckungen von Tropenkrankheiten durch die Tigermücke in der Schweiz.

Sich vor der Tigermücke schützen

Um Stiche zu verhindern, empfiehlt sich unterwegs das Tragen von langer, loser Kleidung. Zusätzlich verwendetes Mückenspray hält die Tigermücke auf Distanz. Was sie hingegen anlockt, sind stark riechende Duschgels und Parfüms. Daheim hilft das Anbringen eines Insektenschutzsystems für Fenster und Türen. Damit sich die invasiven Mücken in Hausnähe nicht vermehren können, sollten Wasseransammlungen in Blumentöpfen, ausgebreiteten Planen, alten Autoreifen oder verstopfte Dachrinnen vermieden werden. Gegebenenfalls sind gewisse Stellen mit Sand aufzufüllen oder mit Mückennetzen zu verschliessen.

Tigermücken vermehren sich in Wasseransammlungen
Wasseransammlungen in Blumentöpfen sind die Kinderstube für Tigermückenlarven. (Foto: Linda Schenker)

Was tun bei einem Stich von der Tigermücke

In der Regel verhält sich ein Stich von der Tigermücke genauso wie derjenige einer einheimischen Mückenart. Es entsteht ein roter Punkt, manchmal eine kleine Schwellung und es juckt. Für schnelles Abklingen helfen folgende Hausmittel, die auf die betroffene Stelle aufzutragen sind:

  • einreiben mit einer aufgeschnittenen Zwiebel
  • ein paar Tropfen Essig drauf träufeln
  • eine Scheibe frischen Ingwer drauflegen
  • Schafgarbe oder Spitzwegerich zerreiben und auf den Stich streichen

Sollten jedoch ungewöhnliche Symptome auftreten wie Gelenkschmerzen oder ein grippaler Infekt, muss unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.

Zwiebel als Hausmittel für Tigermücken-Stiche
Zwiebel hilft beim Stich einer Tigermücke. (Foto: Carolina Grabowska / pexels)

Überwachung der Tigermücke in der Schweiz

In der Schweiz laufen auf nationaler sowie auf kantonaler Ebene verschiedene Programme zur Überwachung der Tigermückenpopulation. Zu Forschungszwecken stellen die Verantwortlichen Fallen auf und fangen Mücken sowie Larven ein, um sie zu untersuchen. Da diese Massnahmen nicht überall vorgenommen werden können, sind die Behörden auf die Unterstützung der Bevölkerung angewiesen.

Online mitmachen beim Tigermücken-Monitoring

Das Swiss Tropical and Public Health Institute (kurz Swiss TPH) untersucht die Tigermücken in der Schweiz. Beim Verdacht, ein Exemplar einer invasive Art entdeckt zu haben, kann dies dem Schweizerischen Mückennetzwerk gemeldet werden. Dazu ist wie folgt vorzugehen:

  • Mücke einfangen, ohne sie zu zerquetschen (zum Beispiel mit Glas und Papier)
  • Das Insekt über Nacht in den Tiefkühler legen
  • Bestimmungsmerkmale prüfen und Tigermücke bestimmen (sollte es doch keine Tigermücke sein, kann das Tier entsorgt werden)
  • Qualitativ hochwertiges Foto aufnehmen von der Mücke auf neutralem Hintergrund
  • Tigermückenfund mit Foto auf www.muecken-schweiz.ch melden
  • Mücke für Rückfragen aufbewahren

Tigermücke per Post melden

Falls kein Foto gelingt, kann die Mücke zum Beispiel in einer mit Watte ausgelegten Streichholzschachtel an die Tigermücken Meldestelle gesendet werden. Dazu sollte der Absender seinen Namen, die Adresse und Telefonnummer oder E-Mail, den Fundort sowie das Datum des Fundes angeben. Die Zustelladresse lautet:

Tigermücken Meldestelle
Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut
Kreuzstrasse 2
CH-4123 Allschwil

Das Video vom Kanton Basel Stadt fasst den Umgang mit der Tigermücke gut zusammen.

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